Er betont in der Medienmitteilung, dass der Kanton Basel-Stadt am Klybeckquai und am Westquai die einmalige Chance hat, ein grosses Gebiet aus einer Hand zu entwickeln. Auf den ehemaligen Werkarealen im Klybeck und den Hafenarealen am Klybeckquai und Westquai sollen laut Regierungsrat Quartiere entstehen, in denen mehr als 20’000 Menschen leben und arbeiten werden.
Gemäss den Plänen kommt die Hafenbahn neu in das Hafenkerngebiet zu liegen, die bestehenden Gleisanlagen südlich der Wiese werden aufgehoben. In der mitgereichten Broschüre «Übersicht Stadtentwicklung Basel Nord» wird nicht nur die neue Streckenführung der Hafenbahn illustriert, sondern auch die «Grundzüge der Stadterweiterung am Rhein» (Seite 6). Diese Illustration sieht vor, auf den Spuren der heutigen Hafenbahn eine «grosszügige öffentliche Grünanlage» für das bestehende und das neue Klybeckquartier zu schaffen. Die heute freiflächige Nutzung am Rhein soll an «städtebaulich wichtigen Punkten» auf «Plätze zum Wasser» reduziert werden, die «besondere Orte der Urbanität am Rhein» öffnen sollen.
Zwar soll die Kleinbasler Rheinpromenade von der Dreirosenbrücke bis zum Dreiländereck fortgesetzt und damit frei zur öffentlichen Nutzung werden. Sowohl der Klybeckquai als auch der Westquai jedoch sollen zu «dichten, sozial und funktional durchmischten Quartieren entwickelt werden». Die erwähnte Illustration zeigt: Das Rheinufer wird verbaut. Der Lebensraum am Rhein wird in den Schatten der zweiten Reihe hinter der Überbauung verlegt.
In diesem Zusammenhang bitte ich die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Kann davon ausgegangen werden, dass die hier beschriebene Illustration wie auch entsprechende Abbildungen in «Städtebauliches Leitbild Klybeckplus» bezüglich Platzierung von Park und Überbauung am Klybeckquai & Westquai eine mögliche Variante darstellt und folglich mit der anstehenden Ausgabenbewilligung für die weitere Projektierung der Verlegung der Hafenbahn, die dem Grossen Rat im 2. Quartal vorliegen wird, kein Präjudiz bezüglich der Umsetzung der skizzierten Überbauung geschaffen wird?
- Ein Park auf den Spuren der heutigen Hafenbahn, wie in der Illustration dargestellt, käme hinter der Überbauung an der Uferstrasse zu liegen. Ist der Regierungsrat nicht auch der Ansicht, dass es attraktiver wäre, der Bevölkerung einen Park am Rhein und in der Abendsonne anzubieten?
- Angesichts des vorgesehenen Bevölkerungswachstums in diesem Quartier ist es fraglich, ob die vorgesehenen «Plätze zum Wasser» dem Bedürfnis nach Lebensraum am Rhein gerecht werden. Für wie viele Menschen sind diese Plätze konzipiert?
- Gemäss Schätzungen nutzen jährlich über 200'000 Menschen die Freizeit- und Kulturangebote des Hafengebiets. Beabsichtigt der Regierungsrat zur aktuellen Freizeitnutzung des Hafengebiets diesen Sommer eine Studie durchzuführen, wie viele Personen welche Angebote wie oft nutzen, um die Erkenntnisse daraus in die anstehende Planung einfliessen zu lassen?
- Mit dem geplanten Wachstum des Quartiers wird die Nachfrage nach Freizeit- und Kulturangeboten zunehmen. Geht der Regierungsrat mit dieser Prognose einig und wird er sie bei den zukünftigen Überlegungen zur Stadtentwicklung Klybeckquai & Westquai berücksichtigen?
- Sind durch die geplante Verlegung der Hafenbahn aktuelle Zwischennutzungen, namentlich an der Uferstrasse, gefährdet? Beispielsweise durch Bauplätze oder Zufahrten? Wenn ja, welche? Wird diesen Zwischennutzungen eine Alternative angeboten?
Bildquelle: Nightnurse Images